Startseite > Rundbriefe Freiwillige > Als Ehepaar nach Paraguay

Seit Anfang des Jahres leben Jacqueline und Fabian in Paraguay, wo sie als Freiwillige für ein Jahr in der Schule Renacer mitarbeiten werden. In ihrem Rundbrief schreiben sie über die ersten Eindrücke aus dem Land und berichten von ihrer Einsatzstelle.

Unsere Ankunft

Es ist soweit, wir sind in Paraguay. Am 16. Januar sind wir in Frankfurt losgeflogen und haben die meiste Zeit der 12 Stunden Flug verschlafen. Nach dem Umsteigen in Brasilien sind wir morgens am 17. Januar in Asunción, der Haupstadt von Paraguay, gelandet. Wir wohnen in einer Nachbarstadt von Asunción, aber die Städte sind so miteinander verwachsen, dass wir keine Stadtgrenzen erkennen.

Wir leben bei einer paraguayischen Familie mit im Haus und haben da den Dachboden mit zwei Zimmern für uns alleine. Die Familie ist sehr nett und hilft uns geduldig mit unserem holprigen Spanisch. Bis jetzt haben wir noch nicht viel gemacht außer Wasser getrunken, geschwitzt und uns gefreut, dass es trotz allem nicht so unerträglich heiß ist wie befürchtet :). 40 °C lassen sich im Schatten, unter dem Ventilator und mit einem kalten Getränk in der Hand doch aushalten.

Der erste Eindruck von Paraguay ist echt gut und wir sind gespannt, wie es weiter geht. Bis jetzt waren alle Menschen, die wir getroffen haben, nett und wenn sie mit uns reden wollten hat man auch ziemlich viel verstanden (wenn sie untereinander reden ist das viel schwieriger). Dennoch hat die kleine Tochter der Gastfamilie sehr irritiert geschaut, als Jacqueline ihr anstelle von Orangensaft (jugo de naranja) Spinnensaft (jugo de araña) angeboten hat.

Apropos Essen. Typisch paraguayisches Essen durften wir auch schon probieren. Zum Einem die Empanadas. Das sind Teigtaschen, die zum Beispiel mit Käse und Schinken gefüllt sind und fast überall verkauft werden. Zum anderen Chipas, Brötchen aus Maniokstärke. Der größte Unterschied beim Essen ist, dass jede Mahlzeit Fleisch enthält und dass in die Fruchtsäfte zusätzlich Zucker gegeben wird. Also zuckerschockmäßig viel Zucker.

Das waren unsere ersten Eindrücke. Ziemlich bald  schon war es dann mit dem entspannten im Garten Sitzen und „erstmal Ankommen“ vorbei.

Vor dem Abflug am Frankfurter Flughafen
Das erste Mittagessen mit unserer Gastfamilie

Campamento Cerro Kavaju

Wir wurden spontan auf eine Gemeindefreizeit eingeladen, auf der wir viele unserer zukünftigen Kollegen und unseren Ansprechpartner für die Arbeit in der Schule kennen gelernt haben. Das Freizeitgelände war im Wald (Wald = viele Bäume = viel Schatten = :D), ein Wald mit Palmen, Kakteen und vieler anderer neuer Pflanzen. Zum Beispiel haben wir Kokosnüsse gegessen, die sind hier gerade mal so groß wie ein Tischtennisball, bzw. die essbare Nuss ist nur so groß wie eine Haselnuss und ohne Kokosmilch! Hier haben wir auch bald eine Herausforderung beim Sprache lernen festgestellt. So gut wie alle hier sprechen nämlich nicht nur Spanisch sondern auch Guarani. Eine indigene Sprache die Deutsch leider gar nicht ähnlich ist, für viele Paraguayer aber ihre Muttersprache und die Sprache der Emotionen ist. Wir werden also auch noch das eine oder andere Guarani-Wort lernen.

Konferenz

Direkt im Anschluss daran war eine Konferenz von Missionaren, die in Paraguay mit indigen Gruppen arbeiten. Dort wurde dann Spanisch, Englisch, Deutsch und ab und zu auch indigene Sprachen gesprochen. Es war ziemlich cool mal wieder richtig reden zu können aber so ein Sprachenwechsel lässt einem irgendwann den Kopf platzen. Eine weitere interessante Erfahrung waren die Klimaanlagen, die es dort auf den Zimmern gab. Außen war es so heiß, dass wir unsere Klima auf 29°C gestellt haben, damit es sich im Zimmer angenehm kühl anfühlt und trotzdem hat Fabi es geschafft sich einen ordentlichen Schnupfen einzufangen. Hier bestand unser Tagesablauf aus gutem Essen, Gottesdiensten, Informationen über die Arbeit der Missionare und Fußball + Volleyball am Abend.

Gottesdienst in der Gemeinde der Gastfamilie
Ausblick vom Cerro (Hügel) Kavaju

Die ersten Arbeitstage

Nach den Freizeiten ging die Arbeit los. Wir werden in einer kleinen Schule (ca. 90 Schüler) mithelfen. Noch sind Sommerferien und wir streichen alle Klassenzimmer blau. Warum blau? Wegen der Hoffnung, dass die Farbe kühl wirkt. Wir hatten trotzdem einen kostenlosen Saunaaufenthalt.

Zur Schule fahren wir mit den öffentlichen Bussen und das müssen wir erst mal lernen. Oft gibt es keine Bushaltestellen, sondern man stellt sich an eine Straßenkreuzung und streckt die Hand aus, wenn der gewünschte Bus kommt. Zum Aussteigen geht man nach hinten und drückt den Knopf an dem Ort, an dem man aussteigen will. Dafür muss man erstmal wissen wie der Ort aussieht. Das erfordert für uns Unwissende viel Konzentration und so kam es, dass im vollen Bus Chiara, unsere Mitvolontärin, das Handy aus der Rucksackinnentasche geklaut wurde! Das war erst mal ein Schock und deswegen gibt’s auch erstmal keine Bilder von der Schule.

Ansonsten geht es uns gut und wir genießen die Zeit hier. Das als ersten Gruß von uns, in Zukunft dann mehr.

Liebe Grüße
Fabian und Jacqueline

Wenn ihr uns unterstützen wollt könnt ihr gerne für uns beten.

Aktuelle Gebetsanliegen

Danke:

  • Bewahrung bisher
  • Großartige Natur
  • Viele tolle Ausflüge
  • Coole Jugend in der La Roca
  • Geregelter Alltag auf der Arbeit

Bitte:

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  • Besseres Spanisch-Verständnis
  • Gesundheit