Silas und Tabea haben sich entschieden, nach dem Abitur in Deutschland das Abenteuer Paraguay zu wagen. Die beiden sind nun seit August mit Kreuz des Südens in Paraguays Hauptstadt Asunción. Silas wird für seinen Freiwilligendienst nach Villa del Rosario weiterreisen und Tabeas Einsatzstelle ist das Kinderheim Jardín de Esperanza. In ihrem ersten Rundbrief möchten sie ihre ersten Eindrücke und Erfahrungen festhalten:

Vom heißen deutschen Sommer in das kalte Südamerika

Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten am Flughafen saßen wir müde und glücklich im Flieger Richtung Brasilien. Dort angekommen traf uns erstmal ein Kälteschock bei ca. 10 Grad und wir waren froh schnell wieder in den nächsten Flieger nach Asunción zu steigen. Nach ersten Sprachhürden an der Grenze wurden wir von unserer Gastmutter Shirley vom Flughafen abgeholt und das Abenteuer Paraguay konnte beginnen. Wir haben unsere Zimmer bezogen und uns über den Luxus eines eigenen Badezimmers sehr gefreut. Vor Ort haben auf uns unsere Gastfamilie mit zwei Kindern, ein sehr lauter Papagei und die beiden anderen Freiwilligen gewartet.

Wir haben das große Glück nicht allein in diesem Chaos an Großstadt gelandet zu sein, sondern Jacqueline und Fabian an unserer Seite zu haben. So konnten wir direkt am ersten Tag mit den beiden, den doch erstaunlich großen Supermarkt besuchen gehen. Wir waren froh, dass sie uns das Busfahren hier gezeigt haben, denn im Gegensatz zu Deutschland ist es hier eher spontan, wann ein Bus kommt und wo er dann hinfährt und ob man sein Ziel erreicht.

Den nächsten Tag über haben wir genutzt den Jetlag zu überwinden und unsere Koffer auszupacken. Für Schlaf ist in Paraguay auf jeden Fall genug gesorgt, denn durch die Siesta am Nachmittag, ist Erholung vorprogrammiert.

Am Wochenende haben wir dann mit unserer Gastfamilie einen Ausflug zum Cerro gemacht, das ist ein kleiner Berg über Asunción mit einer großen Statue der alten Herrscher Paraguays. Abends waren wir dann noch bei einem Evangelisationsgottesdienst, der von mehreren Gemeinden aus Asunción auf einem Fußballfeld veranstaltet wurde. Zu unserem Glück wurde sogar ein großer Teil des Gottesdienstes auf Englisch übersetzt 😊. Am Sonntag waren wir dann bei einer Pastorenfamilie eingeladen, die Deutsch gesprochen haben. Dort gab es ein sehr typisch paraguayisches Essen, Asado, also viel Fleisch vom Grill. Am nächsten Tag war Feiertag und wir haben die Zeit genutzt, um mit Jacqueline und Fabian Asunción zu erkunden. Wir waren auf einem Markt, in einem Museum, am Strand und auf einem koreanischen Volksfest.

Die nächste Woche haben wir mit viel Spanischlernen mit Shirley verbracht. Am Freitag durften wir dann mit Jacqueline und Fabian mit in die Schule Renacer und haben uns, den Ablauf eines Schultages angeschaut. Silas hat Fabian in der Bibliothek und gleichzeitig auch dem Computerraum unterstützt. Tabea war mit Jacqueline bei der 7. Klasse, die gerade das Nähen lernt und wir haben Muster für die Schüler vorbereitet.

Samstag waren wir mit Shirley auf dem Mercado 4, ein sehr großer Markt, wo man alles findet was man braucht. Es gibt alles, von Socken bis Fleisch bis Taschen und natürlich alle möglichen Kräuter. Und damit wir immer mehr Paraguayer werden, haben wir uns ein Set gekauft, um Tereré trinken zu können. Abends waren wir dann bei einem Jugendgottesdienst, und haben danach noch gemeinsam gegessen und gespielt. Am Sonntag besuchten wir den Gottesdienst der Schule Renacer. Anschließend haben wir mit der Jugendgruppe von Samstag gemeinsam Asado gegessen und einen unterhaltsamen Abend verbracht.

Alles in allem haben wir unsere ersten Wochen sehr positiv empfunden. Vor allem ist uns aufgefallen, wie freundlich und sympathisch wir von den Paraguayern aufgenommen und angenommen wurden, auch wenn es manchmal noch sprachliche Verständnisprobleme gibt.

Unsere ersten Wochen waren voller neuen Erfahrungen und Erlebnissen und wir freuen uns auf viele Weitere hier in Paraguay. Tabea wird ab nächster Woche im Kinderheim Jardín de Esperanza arbeiten und Silas in Villa del Rosario, nördlich von Asunción anfangen.

Liebe Grüße und bis zu einem nächsten Rundbrief                                                                           

Silas & Tabea