Startseite > Projekte > Fußballturnier und Semesterbeginn in Santaní

Robert gibt uns in seinem neuesten Rundbrief ein Update aus San Estanislao (Santaní), wo für die Studenten das zweite Semester begonnen hat, und aus Villa del Rosario, wo die Schüler fleißig lernen und sogar samstags noch extra Kurse belegen.

Der Herr schafft Recht den Unterdrückten, den Hungrigen gibt er Brot.
Psalm 146,7

Vor einigen Tagen fand sich dieser obige Bibelvers in der Losung – passend, dachte ich, denn: Wir leben in Zeiten in denen er doch sehr zutrifft. Es gibt so viel Unterdrückung und Hunger auf dieser Welt vor dem wir unsere Augen nicht verschließen sollten. Und zugleich beschreibt er im Grunde ja auch unsere Aufgabe und unsere Ziele wo auch immer wir sind, als Handlanger Gottes Hunger zu stillen. Im Materiellen sinne, sowie auch im geistlichen Sinne liegt viel Arbeit vor uns!

Hier bei uns ist wieder einiges passiert, doch das Beste von allem ist das der Winter endlich wieder vorbei ist! Winter in Paraguay? Ja, hier kann es kalt werde, sogar richtig. Mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt am Morgen ist es in den schlecht isolierten Häusern ohne warme Kleidung oder Decken kaum auszuhalten. Gut, dass wir einen Holzofen haben mit dem wir richtig einheizen können, zumindest im Wohnzimmer. So versuchen wir einen Raum wohlig warm zu halten und genießen dazu den warmen Matetee, der in Paraguay im Winter nicht fehlen darf!

San Estanislao

Wie fast alle Südamerikaner sind auch unsere Studenten fußballbegeistert. Umso größerwar die Freude, als hier in San Estanislao ein Fußballturnier von der Gemeinde organisiert wurde, an dem wir als Kreuz des Südens-Team teilgenommen haben. Also wie es sich für einen guten Club gehört: Trikots mit Namen drucken lassen, zur Integration die zukünftigen Studenten aus Villa einfliegen lassen, etwas trainieren und los. Leider haben wir nicht gewonnen, aber wir arbeiten weiter an unserer Performance und vielleicht wird’s ja beim nächsten Turnier was. Den Jungs hat es Spaß gemacht und es hat die Gemeinschaft gefördert!

Unsere Studenten sind nun im zweiten Semester dieses Jahres angekommen und schlagen sich tapfer. Wir merken jedoch, dass das Schulische Niveau auf dem Land doch leider weit unter dem liegt, was in der städtischen Region der Standard ist, und so haben unser Studenten etwas zu kämpfen mit ihrer akademischen Leistung. Nachhilfe gibt es extern und anhand der Prüfungen bekommt man relativ schnell einen Überblick, wo es eigentlich fehlt. Meistens ist es interessanterweise Mathematik, die hier sehr schwerfällt und damit natürlich auch verbunden alles, was mit Buchhaltung zu tun hat.

Im Folgenden möchte ich einen unserer Studenten in San Estanislao kurz vorstellen:

Edgar kam mit 14 Jahren nach Villa und konnte dort seine Schule erfolgreich beenden. In seiner Siedlung gibt es Schule nur bis zur neunten Klasse, was sie nicht qualifiziert, um in irgendeiner Weise weiter zu studieren. Seit nun einem Jahr studiert er in San Estanislao Informatik. Wir hoffen, dass er einen erfolgreichen Abschluss machen kann, um sich danach mit seiner Ausbildung seinen Lebensunterhalt verdienen zu können und für andere eine Hilfe zu sein.

Zweckbetrieb

Wir sind froh über die Aufträge die wir in unserer Schreinerei haben. Dadurch haben wir Arbeit für die Studenten, die Abendkurs haben, und zugleich können wir aktiv an unserer Stationskasse arbeiten. Und wie ich immer versuche zu erwähnen, für unsere Studenten ist es sehr wichtig, das Prinzip säen und ernten zu erlernen. So lernen sie, dass sie mit ihren eigenen Händen Dinge erschaffen können, auch wenn es schwierig ist, und sehen am Resultat, dass sich die Arbeit gelohnt hat. In diesen Tagen konnten wir ein Großraumbüro in Asuncion fertig stellen. (Siehe Foto unten)

Einer unser Schüler hatte im Januar in seiner Siedlung einen Motorrad Unfall und erhielt dabei einen starken Aufprall am Kopf im Bereich des Auges. Als er bei uns in Villa ankam äußerte er sich zaghaft dass er auf einem Auge nicht mehr sehen konnte. Nach verschiedenen Arztterminen bei der Fundation Vision, einer Organisation die sich um Augenprobleme kümmert und dabei non Profit ist, mussten wir leider feststellen, dass in Südamerika das Auge nicht mehr zu retten ist. Laut Aussagen der Ärzte hatte das Auge gerettet werden können, wenn man nach dem Unfall zeitig ärztliche Hilfe in Anspruch genommen hätte. Leider ist auch die medizinische Versorgung auf dem Land noch immer sehr prekär.

Villa del Rosario

Neben Aufräumen, Rasenmähen, Hausaufgaben und Essen nehmen unsere Schüler in Villa del Rosario samstags an verschiedenen Kursen teil, die national angeboten werden: Back-Kurs und Klimatechnik sind die Favoriten. Wir hoffen, dass dies zu ihrer Entwicklung beiträgt und ihnen in ihrem Leben eines Tages nützlich ist. Samstagabends gibt es Hauskreis bei den Internatseltern Elli und Osmar Nunez. Groß gestaunt wurde bei einem Kurzausflug nach Asunción zum Flughafen über die Flieger und die Rolltreppen.

Danke

  • dafür, dass alle Studenten ins zweite Semester versetzt wurden
  • dass wir Arbeit im Zweckbetrieb haben
  • für den Regen
  • für die Gesundheit

Bitte

  • für das Auge von Fernando
  • dass die Studenten es schaffen auch in der Uni oder der Schule ihren Glauben zu leben
  • dass alle Schüler den Abschluss schaffen am Jahresende
  • für Bewahrung bei allen Reisen