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Liebe Freunde von Kreuz des Südens!

Wie können wir in einer so unübersichtlichen Zeit „Hoffnung leben – Hoffnung geben“ so wie es das Motto von Kreuz des Südens e.V. ist? Aus unserer Sicht durch Menschen, die hoffnungsvoll sind und damit den schwierigen Umständen trotzen.

Linda und Nelson stammen aus einer indigenen Comunidad (Dorfgemeinschaft). Letztes Jahr haben sie geheiratet und seit Februar wohnen sie im neu gebauten Wohnheim für Studierende in Santaní. Nelson hatte im Ausbildungszentrum in Villa del Rosario die Oberstufe beendet, studiert jetzt und Linda ist bereits Lehrerin und von Kreuz des Südens Paraguay in Teilzeit im Wohnheim angestellt.

Sie schreiben: „Wir sind glücklich, weil es für uns eine große Chance ist als Ehepaar und Kinder Gottes zu wachsen, indem wir aus jeder Situation etwas lernen, was uns als Ehepaar stärkt. Die Jugendlichen, auch wenn sie bereits volljährig sind, brauchen Begleitung. Wir verstehen das, weil wir die Situation in den Dorfgemeinschaften selbst kennen. Wir sind motiviert mit ihnen gemeinsam zu wachsen.“

Bisher leben fünf Studierende in Santaní und wir haben uns um Förderungen für den Ausbau des Wohnheims bemüht. Es gibt viel mehr Anfragen als Plätze, deshalb soll ein weiteres Wohnheimgebäude entstehen. Mit den Mitarbeitern vor Ort sind wir überzeugt, dass es gut ist langfristig Jugendliche zu begleiten und so Auswege aus der Hoffnungslosigkeit zu bieten.

Für die Jugendlichen suchen wir Unterstützung aus Deutschland, gerne als Patenschaften, auch um für Kosten wie Lebensmittel, Studiengebühren usw. aufzukommen.

Hoffnung leben – trotz widriger Umstände; darin ist uns Pastor Julio von der Schule Renacer mitsamt Familie und der zughörigen Gemeinde ein beeindruckendes Beispiel. Paraguay war in den letzten Monaten von einer weiteren Covid-Welle schwer getroffen, die Infektionszahlen lagen in dem an Bevölkerung 10x kleineren Land oft über denen in Deutschland. Auch von den Familien der Schule Renacer waren viele direkt durch Erkrankungen und Sterbefälle betroffen, fast alle aber indirekt durch die sich verschärfenden wirtschaftlichen Auswirkungen. So berichtet Pr. Julio von Familien, deren Einkünfte ganz weggebrochen sind, die durch Gelegenheitsarbeiten von der Hand in den Mund leben und der Belastung vieler durch Schulden. Trotzdem wird in der Gemeinde gesammelt, um noch Bedürftigeren zu helfen. Auf dem Foto bringen Gemeindemitglieder Sachspenden ans das völlig überbelegte Krankenhaus. Diese Solidarität beeindruckt und weckt Hoffnung.

Wie können wir von hier aus Hoffnung teilen? Die Patenschaften für Kinder sind in dieser Situation sehr hilfreich, sie ermöglichen den Kindern einen Schulbesuch und den Lehrern etwas mehr finanzielle Sicherheit. Darüber hinaus haben wir von Kreuz des Südens e.V. aus die Schulgemeinde in diesem Jahr unterstützt, damit die Lehrer und ihre Familien in die Krankenversicherung aufgenommen werden. Dadurch ist zumindest eine Grundversorgung bei Krankheiten für sie gesichert. Für die Schulleitung war dies ein sehr großer Aufwand mit vielen Behördengängen, der jetzt geschafft ist.

Pastor Julio schreibt: „Uns bedrückt sehr die aufwändige Bürokratie, die wir auch trotz der Pandemie durchstehen müssen, aber wir sind es gewöhnt auszuhalten und wissen unser Leben in den liebenden und guten Händen Gottes, der uns jeden Tag tröstet.“

Gerne geben wir den herzlichen Dank weiter, den Pastor Julio für alle Unterstützung in dieser schweren Zeit sendet.

Herzliche Grüße und Gottes Segen